Malta Reise – Leben und reisen wie ein Local
Letztes Jahr – kurz vor Weihnachten, habe ich mit meinem Mann spontan eine Reise nach Malta gemacht.
Und ja, es war wirklich DIE spontanste Reise die ich je unternommen habe.
Unseren Flug und unsere Unterkunft haben wir 3 Tage vor Abflug gebucht! 😀
Dennoch war dies eine unserer günstigsten Reisen. Pro Person haben wir für 8 Tage etwa 700 € mit Flug, Unterkunft und Lebensunterhalt und allem Drum und Dran ausgeben. Wie wir das gemacht haben, sowie einige Tipps, wie du wie ein Einwohner Maltas leben und reisen kannst, liest du jetzt in diesem Beitrag.
Vorab einige Fakten zu Malta
Malta ist eine kleine Inselgruppe im Mittelmeer, südlich vor Sizilien und nördlich vor der afrikanischen Küste gelegen.
Interessant ist Malta vor allem deshalb, weil es hier sehr viele historischen Stätten wie Tempel, Festungen, Grabkammern etc. gibt, die zudem schnell zu erreichen sind.
Das hier so viele solcher Stätten zu finden sind, hängt historisch mit der Eroberung Maltas durch Römer, Mauren, Johannitern, Franzosen und Briten zusammen. Noch heute ist der Einfluss der verschiedenen Eroberer-Nationen auf Malta zu spüren.
In der Religion ist Malta vor allem vom römisch-katholischen Süditalien beeinflusst, sprachlich jedoch vom Arabischen und auch vom Englischen.
Heute sprechen die Einwohner, neben ihre Muttersprache Maltesisch, die wie ein Mix aus italienisch und arabisch klingt, eben auch Englisch. Und das macht es für junge Reisende sehr leicht auf Malta zurechtkommen.
Seit 1814 war Malta eine englische Kolonie. Erst im September 1964 erreichte es die Unabhängigkeit. Dennoch ist Malta noch immer Teil des sogenannten Commonwealth, wie auch Neuseeland, Australien und viele andere Länder, die ehemals zur britischen Krone gehörten.
Seit 2004 ist Malta festes Mitglied der Europäischen Union und führte 2008 den Euro ein.
Auch landschaftlich ist Malta super vielfältig und schön, vergleichbar mit der Landschaft Portugals.
Vor allem für uns Europäer ist Malta ein beliebtes Reiseziel und schnell zu erreichen. Aber auch andere Nationen, außerhalb der EU, lernen Malta langsam als Reiseland schätzen.
Wir waren überrascht wie viele Inder bzw. Desis auf Malta leben.
Bis auf wenige Schlagzeilen in der jüngeren Vergangenheit, ist es ein sehr friedliches und sicheres Land. Auch Diebe oder Taschendiebe gibt es hier weniger als in anderen europäischen Ländern bzw. Städten.
Neben der Hauptinsel Malta, gibt es noch die kleine Insel Gozo und die ganz kleine Insel Comino. Dazu aber gleich mehr.
Wann ist die beste Zeit für eine Malta Reise?
Malta hat eine sehr hohe Bevölkerungsdichte, da die Inselgruppe eben auch sehr klein ist. Wenn dann noch Touristen hinzukommen, wirkt das Land schnell überfüllt.
Unser Entschluss, Malta kurz vor Weihnachten zu bereisen, war daher perfekt. Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen machen nicht viele Menschen, kurz vor Weihnachten noch Urlaub, da diese Zeit oft sehr geschäftig und stressig ist und gewissen Weihnachtsvorbereitungen vorgenommen werden.
Und zum Anderen sind die Temperaturen auf Malta ganzjährig mild und im Winter nicht so stockend heiß wie im Sommer.
Für die meisten Reisenden scheint dies zu kalt zu sein und daher ist Malta bei den meisten Touristen im Sommer beliebter als im Winter.
Ich mag extrem warme Temperaturen nicht und bevorzuge eher ein angenehmes Klima, wie im Frühling oder Herbst. Daher war diese Zeit optimal für eine Malta Reise. Wir hatten fast die ganzen achte Tage Sonne und Temperaturen um die 20 Grad. Für die ganz hartgesottenen Meeresschwimmer sind diese Temperaturen selbst zum Baden nicht zu kalt.
Ich hätte es auch gemacht, wenn ich nicht meinen Bikini vergessen hätte 😉
Günstig nach Malta fliegen und günstig übernachten
Wie oben bereits erwähnt, haben wir unseren Flug extrem kurzfristig gebucht. Sicherlich waren die Preise dann teurer als normal. Dennoch haben wir für unseren Hin- und Rückflug gerade einmal 230 € pro Person gezahlt. Wir haben uns für die Lufthansa bzw. Swiss Airlines entschieden. Von Ryanair waren wir auch nicht abgeneigt aber bei genauerer Betrachtung haben wir festgestellt, dass die Flugzeiten ungünstig für uns waren (zu spät oder zu früh) und dass wir für jedes einzelne Gepäckstück (auch persönliches Handgepäck) nochmal 50 € mehr bezahlt hätten.
Da bei normalen Airlines (keine Billigflugairline), wie der Lufthansa schon alles mit im Preis enthalten ist, hat dieser Flug im Endeffekt genauso viel gekostet wie der optimierte Ryanair-Flug. Zumal man bei der Lufthansa und der Swiss Airline auch bei Kurzstreckenflügen Onboard-Service bekommt (also Getränke und Snacks). Ebenfalls ist der Komfort (Beinfreiheit, Sitze) um einiges besser. Beides sucht man bei Ryanair vergebens.
Da wir bei 1-2 Wochen Reisen immer mit Handgepäck reisen, haben wir auch kein Zusatzgepäck aufgeben müssen. Wie du minimalistisch reist bzw. packst, kannst du hier nachlesen.
Übernachtet haben wir in Senglea, einer kleinen Stadt, nicht weit von der Hauptstadt Valletta. Hier haben wir uns ein günstiges Airbnb Appartement gemietet, für das wir knapp 400 € für 8 Tage gezahlt hatten. Also 50 € die Nacht für ein ganzes Appartement. Die Kommunikation und Übergabe hat reibungslos und gut funktioniert. Das Appartement war schlicht und einfach, hatte aber dennoch alles was man so zum Leben und Selbstverpflegung benötigt.
Sicher hätten wir auch hier noch weitere günstigere Angebote auf Airbnb bekommen, wenn wir früher geplant hätten. Für die wenig Planungszeit, welche wir genutzt haben, ist dies ein super Preis!
Malta ist generell sehr viel günstiger als andere europäischen Länder. Auf die einzelnen Punkte, wie du auf Malta gut Geld sparst, gehe ich jetzt ein.
Reisen durch Malta
Da wir tagsüber unter der Woche auch noch gearbeitet haben, wie man das als Selbstständige so macht, haben wir eher am Wochenende oder am späten Nachmittag Malta erkundet.
Die drei Inseln sind nicht groß. Hier könnte nicht mal ein Marathon vom einem Ende der Hauptinsel bis zu anderen Ende stattfinden. 😀
Aber das macht es eben auch leicht Malta schnell zu erkunden.
Wie schon erwähnt, haben wir meist den Bus genommen. Manches Mal, wenn wir bspw. zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein wollten oder mussten (bspw. am Flughafen), haben wir auch ein Bolt Taxi bestellt. Das ist ähnlich wie Uber und auch sehr gut abgedeckt. Gefahren wird auf Malta, dem britischen Einfluss geschuldet, auf der linken Seite. Vorsicht also beim Einsteigen! 😉
Die Bolt Taxis sind vergleichsweise günstig, der Bus ist preislich jedoch nicht zu toppen und das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut. Für knapp 1,5 € pro Person kann man für 2 Stunden in eine Richtung fahren. Du kannst also vom Flughafen in Luqa bis hoch nach Cirkewwa fahren. Oder du kaufst ein Busticket auf Gozo, bspw. Victoria, nimmst dann die Fähre zur Hauptinsel und fährst mit demselben Busticket weiter nach Valletta. Günstiger geht es nicht, es sei denn du läufst. 😉
Die Busse fahren meist im 10 Minuten-Takt. An Sonntagen ist der öffentliche Verkehr etwas eingeschränkt aber man kann sich gut arrangieren.
Wir sind weite Strecken ausschließlich mit dem Bus gefahren.
Trotz des gut ausgebauten Verkehrsnetzes, war ich extrem überrascht, wie viele Autos es auf Malta gibt. Diese sind zwar sehr klein aber ich hatte das Gefühl, es gibt mehr Autos als Menschen. Aber das nur mal so am Rande.
Nach Valletta sind wir oft mit der Fähre gefahren. Diese hatten wir 5 Minuten zu Fuß im Hafen von Senglea erreicht. Sie fährt zwar nur alle Stunde, aber wenn man weiß zu welcher Uhrzeit, dann kann man sich darauf einstellen. Zudem ist es herrlich so über das Wasser zu düsen und in einer ganz anderen Stadt wieder abgesetzt zu werden. Mit der Fähre hat es auch nur knapp 10 Minuten gedauert und schon waren wir in Valletta. Mit dem Bus sind es knapp 25 Minuten von Senglea nach Valletta.
Zudem haben wir keine üblichen Bustouren oder Cruise-Touren gebucht, weil wir mit dem öffentlichen Bus einfach unabhängiger und eventuell auch genauso schnell waren. Ich bin auch kein Fan von solchen Touren. Das ist mir zu touristisch.
Die einzige kleine Cruise-Tour, die wir gemacht hatten, war die nach Comino. Anders kann man die kleine Insel zwischen Gozo und Malta gar nicht erreichen. Dennoch waren wir hier sehr unabhängig und es gab mehrere Zeiten, bei denen wir Comino wieder verlassen konnten. Zudem war bei der Überfahrt auf Comino auch ein Abstecher zu den Santa Maria Caves im Preis mit inbegriffen.
Da sowohl mein Mann als auch ich beide Läufer sind, sind wir zu einigen Sehenswürdigkeiten auch hin gelaufen. Bspw. zur Blue Grotto auf der westlichen Seite von Malta.
So konnten wir viel Sport machen und haben dennoch was gesehen! 🙂
Auf Malta leben wie die Einheimischen
Gelebt haben wir ansonsten wie Einheimische, in unserem kleinen Appartement mitten in Senglea. Wir haben im normalen Supermarkt eingekauft und unser Essen selbst zubereitet.
Malta ist nicht nur ein günstiges Land zum Reisen, auch die Lebensunterhaltskosten sind vergleichsweise günstig.
Dennoch solltest du in kleinen Supermärkten oder Convenience Stores etwas aufpassen. Neben normalen Lebensmitteln haben wir uns immer große Literflaschen mit Wasser gekauft, weil das Wasser aus der Leitung ungenießbar ist und mit viel Chlor versetzt wird. Wir haben das Wasser meist im selben Supermarkt gekauft. Zu Beginn haben wir rund 2 € pro 5 Liter Wasser bezahlt und am Ende 3,50 € pro 5 Liter. 😀 Die Preise sind in kleinen Supermärkten oft nicht angegeben, daher musst du den Preis entweder anfragen oder lässt dich einfach überraschen. Da unser Einkauf generell nicht teuer war, haben wir es einfach so hingenommen.
Aber dennoch sind die Menschen auf Malta sehr nett und auch hilfsbereit. Zwar wurden wir in der kleinen Stadt Senglea öfter mal länger angeschaut aber das liegt vor allem auch daran, dass man sich hier untereinander kennt. Und wenn dann zwei neue Menschen in der Stadt leben, fällt das schon auf. 😀
Was wir etwas komisch fanden und sicher auch noch nicht ganz verstanden haben, war die Sache mit dem Müll. Dieser wird an bestimmten Tagen einfach vor die Tür gestellt und von der Müllabfuhr abgeholt. Da die Gassen auf Malta eh schon sehr eng sind und die Bürgersteige man gerade eine Person zulassen, muss man an diesen Tagen über Mülltüten steigen. Es gibt wohl keine Tonnen.
Recycelt wird wohl auf Malta auch. Zumindest erklärte uns unsere Airbnb Host, dass wir Plastik und Papier, Bio und auch Restmüll jeweils in separate Tüten packen sollten. Jedoch nimmt das glaube ich keiner so ganz genau. Zunächst war der Bio Abfall meist in Plastik Tüten verpackt und neben dem Bio Zeug konnten wir auch ein paar andere Müllreste oder Plastik in der selben Tüte entdecken. 😉
Das ist eine Sache, über die wir uns nicht stören sollten, da wir es auch nicht ändern können. Man kann es nur für sich selbst richtig machen. Hier müsste die maltesische Regierung stärker agieren und die Einheimischen zum richtigen Handeln bewegen.
Fazit zu unserer Reise
Trotz der Spontanität oder vielleicht auch gerade wegen dieser, war unsere kleine Reise nach Malta super schön und eine willkommene Abwechslung zum Weihnachtsstress. Wir brauchten Sonne und Meeresluft – unsere Seelen und unsere Haut schrie förmlich danach. Nach unserer Malta Reise waren wir entspannt und erholt.
Auch die Tatsache, dass Malta so günstig, sicher und freundlich ist, macht eine Reise dorthin Wert. Wer geschichtlich versiert ist, kommt ebenfalls voll auf seine Kosten. Denn nirgendwo sonst lassen sich so viele historische Stätten aus vorchristlicher Zeit bestaunen, wie auf Malta.
Hier zeige ich dir noch einige Impressionen zu unserer Malta Reise:
Valletta:
Senglea:
Comino:
Gozo Monsalfone:
Gozo Salzpfannen:
Gozo Victoria:
Hast du Fragen zu diesem Beitrag oder benötigst weitere Tipps? Dann hinterlasse gern einen Kommentar und ich antworte so schnell wie möglich!